100 Jahre
Von der Patent-Spiralbohrerfabrik Engels & Rocholl zur DSW Remscheid GmbH
Die DSW kann am 30. September dieses
Jahres auf ein 100 jähriges Bestehen
zurückblicken.
Wir möchten aus diesem Grunde Gelegenheit
nehmen, den Werdegang unseres heutigen
Unternehmens einmal aufzuzeigen.
Das Remscheider Werk wurde am 30.
September 1904 durch Friedrich Kaspar
Engels, Remscheid, und Friedrich Ludwig
Rocholl, Cöln, als „Patent-Spiralbohrerfabrik
Engels & Rocholl GmbH“ gegründet. Die
Produktion wurde mit der Fertigung von Holz und
Spiralbohrern, im Gesenk geschmiedet,
aufgenommen.
Schwierigkeiten, durch patentrechtliche
Fragen ausgelöst, führten bereits 1907 zu
einer Umgründung des Unternehmens unter
dem Firmennamen „Deutsche Spiralbohrer und Werkzeugfabriken GmbH“.
In den Jahren bis 1914 wurde das
eng begrenzte Anfangsfertigungsprogramm
beträchtlich erweitert.
Neben Spiralbohrern und Reibahlen fertigte
man damals in großem Umfang
Kesselreibahlen, während die Herstellung der
Holzbohrer völlig aufgegeben wurde. Im Jahre
1910 nahm man die Herstellung von
Werkzeugen aus Schnellstahl auf und kam
damit einen wesentlichen Schritt voran auf
dem Wege zur Qualitätssteigerung der
Erzeugnisse.
Die DSW zählte bald namhafte Firmen des
Maschinenbaues, des Schiffbaues und der
Grundstoffindustrie zu ihren Kunden.
Großabnehmer war vor allem aber auch die
damalige Reichsbahn und bald auch die
Automobilindustrie.
Im Export fasste das Unternehmen zuerst außer
in den europäischen Ländern - vor allem in
dem ostasiatischen Raum - und in Südamerika
Fuß. U. a. wurde 1924 eine Niederlassung in
Buenos Aires, Argentinien, gegründet. Diese
ging jedoch 1927 in Konkurs.
Die Nachkriegszeit mit ihren politischen Wirren
und wirtschaftlichen Krisen bereitete auch
der DSW große Sorgen. So wirkten sich
insbesondere die Unruhen der
Spartakistenzeit, die Inflationsjahre und die
Wirtschaftskrise stark aus.
Mit der Stabilisierung der wirtschaftlichen
Lage wird jedoch auch das
Fertigungsprogramm erweitert. Die Produktion
von Fräsern, namentlich von Walzen- und
Profilfräsern, wird aufgenommen.
  Da das Unternehmen während des Zweiten
Weltkrieges als Rüstungsbetrieb galt, fiel die
Firma nach dem Zusammenbruch unter die
für die Demontage vorgesehenen Werke. Erst
1947 gelang es nach unsagbar langen und
harten Versuchen, dass das Werk von der
Demontageliste gestrichen wurde.
Im Herbst 1955 wurden die Deutschen
Spiralbohrer- und Werkzeugfabriken von den
Herren Günther Class - noch heute
Hauptgesellschafter der PRÄZI-FLACHSTAHL
GMBH, und seinem Bruder Walter
übernommen.
Die neuen Inhaber setzten sich zielbewusst
die Aufgabe, einen neuen Betrieb zu schaffen,
der mit modernsten Maschinen aufs
Rationellste arbeiten konnte.
Nur so wurde es möglich, den teilweise
verlorenen Markt wiederzugewinnen.
Die Umorganisation begann mit dem Umbau
der Produktionsstätten zu großen und hellen
Maschinensälen. Ein erneuerter moderner
Maschinenpark wurde nach neuesten
Gesichtpunkten systematisch gegliedert.
Es folgte der Neubau einer Härterei, als
Kernstück der Präzisionswerkzeug-Fertigung.
Im Frühjahr 1959 begann das Remscheider
Werk mit der Produktion geschliffener
Spiralbohrer auf neuesten Spiralnuten-
Schleifautomaten. Der Betrieb schliff als
einziger deutscher Hersteller zylindrische
Bohrer bis 13 mm Ø aus dem vollen,
gehärteten Stab. Es wird eine bis dahin nicht
gekannte Güte der DSW-Werkzeuge erreicht.
 

Die Geschäftsführer
der DSW seit 1904

1904 - 1907 Caspar Engels
1904 - 1907 Ludwig Rocholl
1907 - 1910 Eugen Engels
1907 - 1912 Max Engels
1907 - 1914 Friedrich Walter
1907 - 1918 Walter Eugen Engels
1918 - 1920 Friedrich Mittendorf
1918 - 1919 Otto Krause
1919 - 1938 Carl Wilmeroth
1922 - 1934 Herm. Walter Böllinghaus
1938 - 1953 Fritz Ibach
1938 - 1959 Heinz Alder
1953 - 1959 Fritz Weigand (1)
1953 - 1959 Erich Schewe (2)
seit 1955 Günter Claas (3)
geschäftsführender
Gesellschafter
1955 - 1979 Walter Class (4)
Gesellschafter
1959 - 1961 Dr. Fritz Schmidt
1959 - 1974 Dipl. Kfm. Alois Gerlach (5)
1979 - 1988 Eberhard Gentzsch (6)
1983 - . . . . Klaus F. H. Mathies (7)

 
   
(1)
Fritz Weigand
(2)
Erich Schewe
(3)
Günter Claas
 
(4)
Walter Class
 
(5)
Dipl. Kfm. Alois Gerlach
 
(6)
Eberhard Gentzsch
 
(7)
Klaus F. H. Mathies